Stufe 1 im Trappenhaus

Trap – Der Begriff ist in aller Munde. Doch was ist Trap? Hat Trap den HipHop zerstört? Und klingt Trap immer gleich?

Trap ist Rap-Musik, die alles erlaubt. Der HipHop entstand als Subgenre des Disko, mischte sich mit dem Punk (Subgenre des Rock) und wurde schließlich zu dem, was wir als Oldschool bezeichnen. Die Beats bestanden aus Funk, aus Jazz, im Großen und Ganzen aus Drum-Momenten der gesamten vorhandenen Musikwelt. HipHop ist also so facettenreich und so großartig, weil es Einflüsse aus allen Bereichen zulässt: Grandmaster Flash hat schon gesagt „hauptsache, es ist funky!“. Beim Trap heute ist es nicht anders, nur dass man vielleicht eher sagen würde „hauptsache, es zimmert“, der Bass muss wummern.
War HipHop damals mit Turntables, Mixern und der sagenumwobenen 808-Machine schon die Spitze der Technik in der Musikszene, würde es später Techno werden. Trap vereint nun Elemente aus HipHop, Techno und Rock. Der HipHop ist die Sample-Kultur und die Sample-Kultur ist so fabelhaft, weil jeder alles vereinen kann. Der Trap macht es neben der Vielseitigkeit der Beats sehr einfach für den MC, wobei man auch die Anfänge der Rap-Musik nicht verleugnen darf, in der sich auch noch keiner um doppelsilbige Reime scherte (Man denke zurück an den revolutionären Einfluss vom einfachen „Rubel rollt“ auf „Rudel tollt“). Es wird einfacher für den Rapper, weil die Beats auf einmal alle gut klingen, das ist auch das einfache Erfolgsgeheimnis und warum auf einmal jeder Trap macht, hört und will: Es klingt einfach gut. Die Stimme wird wieder wie in der Gospel-Musik (nebenbei auch ein Grundpfeiler der HipHop-Musik) zum Beispiel zum Instrument. Sie wird wie eine Gitarre verzogen und verstellt, es wird Kopfstimme angewandt und sowas war im Rap kaum gesehen, es war immer die natürliche Stimmfarbe wichtig gewesen, zum Ersten mal wird auch geschrien und es wird wieder gesungen. Der viel verhasste Autotune ermöglicht es nun für jeden gut zu klingen. Hauptsache die Hi-Hats rasseln und der Bass bumst.

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Dass die Franzosen schon seit einigen Jahren den heutigen deutschen Mainstream-Trap-Sound erfunden haben erfunden ist auch wenigen bekannt. Der Trap, der so verhasst ist in der Szene ist der Trap, der nicht mehr adaptiert, der nicht mehr funky Musik mischt, sondern dreisst Sound klaut. Sound klauen ist übrigens im Rahmen der Mixtape-Kultur auch nicht immer zu verpönen, aber wer sich an fremden Beats bedient, der sollte angeben, woher er stammt. Und die gleichen Flows auf diese Beats zu packen mag auch ein Talent sein, aber auf der Bühne eher anerkannt als dass man sich selbst damit Rapper nennen sollte. Überraschend wenig diskutiert sind deshalb MHD’s „Afro Trap“-Reihe, dessen Namen sich auch durchgesetzt hat für den Sommer Trap Sound, der mittlerweile durch die bretternden Bässe ausgetauscht hat. Der fünfte Teil der Reihe und die 187-Hit-Single „Nie Ohne Mein Team“ hören sich sehr ähnlich an.

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Das ist aber alles nicht der Beginn des Trap, denn wie heute jeder klingt, klangen einige schon vor vielen Jahren…