Oida, Wow! – Crack Ignaz & Konsorten zerlegen die Arena

Am Mittwoch hatten Ignaz K. und die Hanuschplatzflow-Gang einen fetten Gig in Wien, unsere Autorin war dort. 1 review? Jo, des wü i seng!

Mittwochabend halb 8, ich steh in der Wiener U3, mir gegenüber ein Mädchen mit golden Schuhen an den Füßen und Bierdose in den Händen und ich weiß, dass sie heute das selbe Ziel hat wie ich.

Der Weg von Erdberg zur Arena ist lang, aber mit jedem Schritt steigt die Spannung, ich gehe in einem Pulk junger Boys und Girls. An jeder Ecke werden es mehr Leute.

Motivierende Beats sind das wahre Vorglühen, non?

Leute sammeln sich vor der Bühne und chatten und rappen mit: Terezas Mix enthält Klassiker ebenso wie Hits und Unbekannteres. Dass es gleich so richtig losgeht merkt man, als sie ihren Auftritt schließlich mit Frauenquote in Rap beendet, den Beat von James Dean reinhaut und sich von DJ Minhtendo ablösen lässt – weißer Nebel, lila Lichter, Ignaz so in Jacke und Lockerl und Begleitung von Karäil auf die Bühne. Die Crowd ist am shaken, shawty. Hallo, wie gehts? Heut wird gefickt!

crack-ignaz

Nach dem fulminanten Einstieg werden so nach und nach die friends auf die stage geholt.

Allen voran Däk Intellekt und Krank Spenca, die der Arena ordentlich einheizen: Des is der sound für die Junkies und Dealer, oida. Immer wieder bissi nettes Bühnengelaber zwischendurch, von, für und mit Ignaz K., der sich während den Shows seiner Freunde jedoch im Hintergrund hält, wo er eher heimlich und allein abgeht.

Drexor kommt, sieht und tschickt mit der crowd, der Platzwart hat alle Hände voll zu tun, den Leuten selbige aus der Hand zu nehmen.

Dass Van der Bellen diesen Track nicht als Wahlkampfsong für die Bundespräsidentschaftswahl verwendet hat, hat ihn schon ein bisschen beleidigt, gibt Crack Ignaz zu und dann springen alle zu König der Alpen, als gäbs kein Morgen – zwischen den einzelnen Liedern muss die HPF-Crew jedoch immer wieder um die Springkraft des Publikums kämpfen, das sich (die ersten Reihen ausgenommen) heute eher in Wipp-Chill-und-Kiff-Laune als im Abgehmode befindet.

Auch die jungen HPFler kommen zum Zug: Aloof: Slangin und Meilner haben sichtlich Spaß on stage, ebenso wie Ahzumjot, der merklich Bühnenerfahrung hat und die Leute zum Klang seiner autogetunten Stimme bouncen lässt – doch so richtig, richtig die Sau rauslassen tut die crowd erst, als der heißersehnte Auftritt LGoonys stattfindet: Oida wow! es scheint, als hätte sich die Meute ihre gesamte Energie aufgehoben, um sie dann so richtig rauszulassen. Ich schmeiß die lila Scheine durch die Lobby, sagt Lgoony und die Leute moshpiten, ohne darum gebeten worden zu sein. Auf diesen Moment wurde richtig gewartet, Oida. Wow.

Das Ende des Konzerts ruft im Publikum ein bissi Verwirrung hervor: Nach K1 Zeit und einer hastigen Entschuldigung ist Ignaz plötzlich weg und nur noch für eine kurze Zugabe von Oida Wow zu haben, danach ist jedoch endgültig Schluss.

Ich stehe vor der Arena inmitten von rauchenden Leuten.

Kurz, aber gut, sagt einer zum anderen, aber Ignaz war ein bisschen schüchtern und ruhig auch.

Eine junge Frau schüttelt den Kopf. Blödsinn, der war nicht schüchtern, der war nur ur pissed, weil er so circa 15 Minuten Auftritt haben durfte! Die Gruppe lacht.

Es stimmt: Die Hanuschplatzflow-Crew hat zerlegt und einiges gegeben, aber Ignaz, der war eher im Hintergrund.

Schade für Zachis wie mich, die primär Ignaz-Fans sind und HPF nicht so hart feiern. Geil für Leute, die HPF hart feiern und Crack Ignaz mögen. So wie der eine Kumpel, der anscheinend auch dort war und mir am nächsten Morgen schreibt: „Fuck, in Krank Spencas Flow würd ich gern baden!“

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