„Ich hab` nicht mal einen Plan für die nächste Woche“ – Newcomer Cairo im Talk

Es mag ja durchaus mal vorkommen, dass einem über die geläufigen Social-Media Kanäle Beiträge von Newcomern zugespielt werden. Unter all dem zugesandten herkömmlichen Einheitsbrei stieß ich vor einigen Wochen auf einen Track, der das Interesse meines kleinen Deutschrap-Ichs weckte: „Played by Cairo/ ich bin trippy/ viel zu viel für dich“ ertönt eine einprägsame, schemenhafte Stimmfarbe unterlegt von einem geläufig-trippigen Trap-Beat und soliden 808-er Basssound. So in Etwa klingt „S/O“ von Cairo, dessen Mixtape „Life Support“ heute released wird.

Das Erstlingswerk von Cairo wird über das DIY Label „Gravity Club Records“ der nxtlvl alien gang released und ist ab sofort als Free Digital Download erhältlich. Zudem sind die 17 Tracks auch physisch zu erwerben – nämlich auf Kassette mit einer limitierten Stückzahl von 150 Exemplaren.

Joar, das klingt alles recht vielversprechend, dachte ich mir. Jedenfalls vielversprechend genug, um mit den 25-jährigen Newcomer aus Saarbrücken über seinen bisherigen Werdegang und das Mixtape „Life Support“ zu sprechen.

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Warum nennst du dich “Cairo”?

Ich hatte früher mal in meinem Instagram Profil die Info „Cairo“ zu stehen, weil ich zu jener Zeit in Ägypten war. Meine Jungs wußten nicht, dass ich das bin und haben nachgefragt, wer dieser „Cairo“ denn sei. Bis dahin war „Cairo“ schon mein Spitzname bei den Jungs. Anfang 2017 wurde mein erster Feature-Track “Dezernat” mit Badriguez auf seinem Youtube Channel hochgeladen.  Da ich keinen Künstlernamen hatte, hat Badriguez beim Upload entschieden, dass er mich „Cairo“ nennt.

Mithilfe welcher fünf Stichworte würdest du dich als Artist selbst vorstellen?

Ich würde mich gar nicht in fünf Stichpunkten vorstellen.

Wie würdest du deine Stilrichtung vorrangig umschreiben?

Ich denke, es ist nicht meine Aufgabe meinen Stil zu beschreiben. Ich empfinde meine Musik eher als genreübergreifend.

“Life Support” ist sehr trap-lastig. Warum hast du Trap als Stilrichtung für dich ausgewählt und nicht zum Beispiel Battlerap oder Oldschool?

Ich battle nicht und gehöre auch nicht zur alten Schule. Ich mache HipHop mit aktuellem Zeitgeist, aber das hat für mich wenig mit populärer, deutscher Trap-Musik zu tun.

Mit welcher Musikrichtung bist du aufgewachsen? An welche(n) andere(n) Künstler orientierst du dich?

Ich bin, wie der Großteil von Leuten in meinem Alter, über die Jahre durch die verschiedensten Genres und Styles geprägt worden. Ich habe von Aggro Berlin bis hin zu Bring me the Horizon alles mal gehört und auch gefeiert. Ich war sowohl auf Rock, wie auch auf HipHop Gigs unterwegs. Dazwischen habe ich mich musikalisch zu dem entwickelt, was man jetzt auf meinem Mixtape “Life Support” zu hören kriegt.

Seit wann bist du bei “Gravity Club Records” und wie kam es zu dem Signing?

Seit Anfang 2018 arbeite ich mit den Jungs von der nxtlvl alien gang zusammen. Aus dieser Zusammenarbeit heraus ist das DIY Label “Gravity Club Records” entstanden. Es gibt bisher Releases von Sad At Superbowl, nxtlvl alien gang und mir.  Alle Entscheidungen treffen wir zusammen und jeder trägt seinen Teil dazu bei, dass es läuft.

Kann man dich demnächst mal live sehen?

Ja, am 15.02.2019 bei “GRAVITY CLUB #11” in Saarbrücken. Nähere Infos dazu gibt es natürlich auf den Instagram – Accounts von Cairo und Gravity Club Records. Weitere Gigs werden da natürlich dann auch angekündigt. Selbstverständlich habe ich auch Bock auf Auftritte außerhalb vom Saarland – für Bookings kann man mich einfach anschreiben.

Andere etablierte Deutschrap – Acts wie DCVDNS oder Genetikk stammen ebenso aus dem Saarland. Haben solche lokale “Größen” dich als Newcomer geprägt?

Genetikk haben teilweise echt gute Videos. DCVDNS fand ich immer wirklich witzig. Viele Leute aus Saarbrücken kennen die auch, aber ich hatte nie Kontakt zu denen.

In deinen Tracks lässt du oftmals anklingen, dass du scheinbar ein recht gespaltenes Verhältnis zu deiner Homebase Saarbrücken hast. Warum?

Das liegt nicht an der Stadt Saarbrücken an sich, sondern an den ansässigen Leuten und deren Mobbing – Mentalität. Das ist in anderen Städten bestimmt ähnlich.

Angenommen wir würden in 5 Jahren nochmal ein Interview führen – Wovon würdest du mir da gerne berichten wollen?

So weit schaue ich nicht nach vorne. Ich hab` nicht mal einen Plan die für nächste Woche.

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